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Twitch will stärker gegen Sexismus vorgehen

Twitch möchte die Bemühungen gegen sexuelle Belästigung und Beleidigungen verstärken. Dazu gibt es neue, strengere Regeln für die Streaming-Community. Der Streamingdienst steht einer sich häufenden Anzahl an Beschwerden gegenüber.

Twitch und Sexismus

Twitch bekam in der Vergangenheit immer öfter den Vorwurf zu wenig gegen ausufernde User zu unternehmen. Sexuelle Belästigung und Beleidigungen blieben oft ungestraft und das Unternehmen würde zu zaghaft in diesem Punkt agieren.

Mit neuen Richtlinien will Twitch nun aktiv werden. Moderatoren sollen mehr Möglichkeiten bekommen, gegen solche Übergriffe vorgehen zu können. Die neuen Regeln sollen ab Ende Januar 2021 gelten.

Verspätete Reaktion

Innerhalb der Community von Twitch haben sich über die letzten Jahre eine Menge Begriffe eingebürgert, welche bewusst zur Herabwürdigung und Beleidigung eingesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel Begriffe wie „virgin“ (Jungfrau), „Simp“ (Männer die verzweifelt auf der Suche nach weiblicher Aufmerksamkeit sind) oder „Incel“ (Involuntary Celibate, also etwa ein unfreiwillig Enthaltsamer, da kein Partner). Twitch setzt solche Ausdrücke nun auf eine Liste unerlaubter Begriffe.

Gegenüber Twitch gibt es immer wieder Meldungen – überwiegend von Streamerinnen – welche sich über das Nichtstun der Streamingplattform beschweren. In einigen bekannt gewordenen Fällen tat Twitch nach sexueller Übergriffe einfach nichts. Oft werden nicht nur User, im Sinne von Zuschauern übergriffig, sondern auch andere Streamer.

Schärfere Regeln

Die neuen Regeln sollen ab 22. Januar 2021 gelten. Die Streamingplattform hat in einem Blog-Beitrag als Grund für die neuen Regeln auf unproportional oft beleidigte gesellschaftliche Gruppen verwiesen. Sexuelle Belästigung wird separat aufgeführt. Unaufgeforderte sexuelle Annäherungsversuche oder erniedrigende Aussagen in diese Hinsicht werden verboten. Wie das Ganze tatsächlich umgesetzt wird, wird sich zeigen müssen.

Twitch traf in der Vergangenheit oft für außenstehende nicht nachvollziehbare Entscheidungen. Gegen einige User wurde ohne sichtbare Gründe sehr hart vorgegangen, bei wirklich verwerflichen Verhalten bliebt das Unternehmen jedoch passiv. Das Vorgehen wirkte oft willkürlich.

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