Der Anti-Terror-Beauftrage der EU, Gilles de Kerchove, warnt vor der Nutzung von Videospielen zur Planung von Anschlägen und Geldwäsche. Potenzielle Täter könnten Spiele als Kommunikationsmittel ausnutzen.
Kürzlich wurde erst wieder das Thema aufgegriffen, dass Verschlüsselungstechniken einen staatlichen Zugriff haben müssten, um Ermittelungen zu erleichtern. Natürlich würde das jeglichen Sinn, der hinter einer Verschlüsselung steckt, schwächen.
Spiele ein Terror- und Geldwäsche-Werkzeug?
Nun greift der Anti-Terror-Beauftrage Kerchove Videospiele als „Terror-Instrument“ auf und fordert eine stärkere Regulierung. Der Experte sieht in Spielen ein probates Mittel, um Angriffsszenarien zu testen. Extremisten könnten Games ebenfalls zu Zwecken der Radikalisierung nutzen. Als Beispiel führte er an, dass es in Deutschland rechtsextreme Gruppen gibt, die Spiele entwickelt haben, in welchen man auf Araber, George Soros oder Bundeskanzlerin Angela Merkel schießen kann.
Gleichzeitig kritisiert er den zu wenige beachteten Aspekt der Geldwäsche, die über Spiele möglich wäre. Geld könnte durch Spiele erzeugt oder geschleust werden und anschließend als sauberes Bargeld wieder umgetauscht werden.
„Nicht der gesamte Spielebereich ist problematisch“
Immerhin erkennt Kerchove an, dass nicht alle Spieler schlummernde Terroristen sind. Der Bereich der Videospiele sei zur Terrorismusbekämpfung dennoch zu wenig reguliert.
Am 9. Dezember legt die EU-Kommission einen Vorschlag für ein „Gesetz für digitale Dienste“ vor Internetplattformen sollen damit entschiedener und verpflichtend gegen Hass vorgehen.
Kerchove fordert eine Bestimmung bezüglich verschlüsselter Kommunikation aufzunehmen. Man möchte die Verschlüsselung nicht schwächen, aber Sicherheitsbehörden benötigen zur Ermittlungszwecken einen Zugang.
Keine Ahnung von Technik
Die Forderungen zeigen es wieder sehr deutlich. Der heutige Stand der Technik ist noch lange nicht in der Politik und bei dessen Experten angekommen. Inwieweit Shooter wirklich dazu tauglich sind Anschläge vorzubereiten ist mindestens genauso fraglich, wie denn eine sichere Verschlüsselung aussehen soll, die nach Bedarf dritten Zugriff auf den Klartext ermöglicht.
Quelle: DerStandard.de